Einfach aussäen
Den meisten annuellen Kletterpflanzen sagt ein sonniger bis halbschattiger Standort, der nicht zu
windexponiert ist, zu. Normalerweise zieht man sie jährlich neu, obwohl manche von ihnen in ihrer Heimat durchaus mehrjährig sind. Die Aussaat beginnt ab etwa
Mitte März. Bohnen und Kürbisgewächse folgen etwa vier Wochen später. Der Standort sollte möglichst hell und mit ca. 20 °C gut temperiert sein. Wer sich das Pikieren
ersparen will, sät am besten 3 bis 5 Samen in einen kleineren Topf (0 ca. 12 cm) aus. Nach den Eisheiligen pflanzt man in einen größeren Topf aus. Bohnen und Kürbisse
können auch an Ort und Stelle ausgesät werden.
Gut versorgen
Eine gute Pflanzerde, bzw. Gartenboden mit guter Drainage ist wichtig, genauso wie eine zuverlässige Wasser— und Nährstoffversorgung. Der Nährstoffvorrat in Pflanzgefäßen reicht in den ersten vier bis sechs Wochen aus. Dann sollte man mit dem Nachdüngen beginnen. Mit Flüssigdüngung reicht eine wöchentliche Nachdüngung normalerweise aus. Am besten wählt man einen Dünger mit einem ausgeglichenen Nährstoffverhältnis. Stark stickstoffbetonte Dünger sorgen für einen mastigen Wuchs, der zu Lasten einer reichen Blüte geht.Ein rosa-violettes-blaues Blütenquintett
Die Prunkwinde (Ipomoea tricolor) besticht durch ihre bis zu 10 cm großen Blüten. An einem Stiel sitzen oft drei bis vier davon. Sie entfalten sich von Juli bis September,
meist schon am Vormittag. Bei Regen oderbzu starker Sonneneinstrahlung legen sie kurzerhand eine Pause ein und schließen die Blüten. Beim Aufblühen ist der Rand der Blüte
anfangs rot, später färbt sie sich himmelblau. Der Schlund innen ist weiß — daher der Name tricolor (dreifarbig). Prunkwinden lieben einen warmen wind-geschützten Standort,
sind schnellwüchsig und bilden innerhalb kurzer Zeit ein dichtes Laubwerk, das sich am liebsten an dünnen Kletterhilfen bis in eine Höhe von 3 m schraubt.
Ähnlich ist die Trichterwinde (Pharbitis purpurea). Sie wird meist durch Stecklinge vermehrt. Wer möchte, kann bei ca. 15 °C einen Überwinterungsversuch starten.
Auch sie eignet sich mit ihren bis zu 5 m langen Trieben zum schnellen Eingrünen von Sitzplätzen etc. und gilt als weniger anspruchsvoll und empfindlich.
Die Glockenrebe oder Krallenwinde (Cobaea scandens) ist ein auffälliger Blatt¬ranker mit einer bis zu 4 cm breiten, glockenförmigen Blüte. Die zunächst grünen,
dann violetten Blüten sitzen an ca. 15 cm langen Stielen und nicken durch ihr Gewicht etwas nach unten. Interessant ist der honigartige Blütenduft der aus Mexiko stammenden
Pflanzen. Bei Bedarf kann der Kletterer etwas gestutzt werden, um die Verzweigung zu fördern. Darf er ungestört hochklettern, kann er luftige Höhen von bis zu 5 m erreichen.
Weniger bekannt ist die grazile Maurandie oder Gloxinienwinde (Asarina barclaiana). Der aus Mexiko stammende Blattstielranker besitzt röhrenartige Blüten mit einem
Durchmesser von 2 bis 3 cm. Es gibt Sorten in weißen, lila und rosa farbigen Tönen. Die Blüten erscheinen bis zum Frost bis in ca. 2 m Höhe. Die dünnen, zarten Triebe tragen
pfeilförmige Blätter und winden sich gerne an schlanken, dürren Zweigen empor, die man ihnen als natürliche Rankhilfe anbieten kann.
Schon länger im Handel, aber relativ wenig verwendet wird der Rosenkelch oder Rosenmantel (Rhodochiton atrosangui-neum). Auffallend sind die trompetenförmigen,
ca. 5 cm langen, dunkel violettrot bis rosa gefärbte Blüten. Er ist ein Blattstielranker und umklettert mit den Stielen seiner herzförmigen Blätter eher schlanke Rankhilfen.
Der edle Rosenkelch wird bis zu 3 m hoch und lässt sich auch gut im Wintergarten verwenden. Optimal ist eine vor Wind geschützte Ecke an einer sonnen-exponierten Wand.
Da er eine lange Anzuchtzeit hat, kauft man ihn am besten in der Gärtnerei.
Vier Top Kandidaten für einen feurig-goldenen Sommer
Wer auf ein leuchtendes Sommergelb steht, ist mit der Schwarzäugigen Susanne (Thunbergia alata) gut bedient. Bekannt ist die gelbe Variante mit dem auffälligen schwarzen Klecks in der Blütenmitte. Daneben gibt es auch weiße und orange Sorten. Temporäre Trockenheit verträgt sie besser als ein zu nasses Substrat. Der Ranker mit frischgrünen Blättern wird ca. 2 bis 2,5o m hoch.Eher selten sieht man Thunbergia gregorii. Ihre leuchtend dunkelorangen Blüten sind erlesene Schönheiten mit ca. 4 cm Durchmesser. Wenn man Samen bekommt, sollte man es unbedingt einmal mit ihr versuchen.
Zierlicher und etwas anspruchsvoller als die bekannte Kapuzinerkresse ist die Rankende Kapzuinerkresse (Tropaeolum peregrinum). Dank ihrer schnellen Anfangsentwicklung
eignet sie sich sehr gut dafür, Balkonwände etc. schon zeitig sichtschützend einzuranken. 4 bis 5 m Höhe werden spielend leicht erreicht. Wenn es der Pflanze gefällt,
erscheinen die kanariengelben, gefransten Blüten in Massen. Die kleinen Blätter erinnern in ihrer Form etwas an Feigenblätter.Eine echte Augenweide ist die in Mexiko beheimatete Stemwinde (Ouamoclit lobata). Die fast schon stramm aufrecht wirkenden Blütenrispen entfalten ein gelb-orange-rotes Feuerwerk. Ihre ca. 1 cm großen Blüten wechseln wie eine Ampel ihre Farben von rot im Aufblühen, zu orange um dann zuletzt gelb-weiß abzublühen. Mit 3 m Höhe kann auch sie prima als Sichtschutz eingesetzt werden
Und was kann der Garten hier für mich tun?